Projektbeispiele zum Thema Energie

Das Fraunhofer ISC und sein Zentrum für Hochtemperaturleichtbau arbeiten an energieeffizienten Verfahren sowie an regenerativen Formen der Energiewandlung, um beispielsweise Strom zu erzeugen. Wie dies im Kleinen und im Großen funktioniert, lesen sie z. B. im Artikel über das EU-Projekt Symphony, bei dem autonome Sensoren mit autarker Energieversorgung für unterschiedliche konkrete Anwendungsfälle eingesetzt werden. Oder z. B. auch im Bericht über PeroTec, wo es um neue effiziente Solarzellen geht und über die optimierte Herstellung von großen Keramikprodukten.

Beispiele aus der aktuellen Forschung

Projekt »PeroTec«

»PeroTec«: hocheffiziente, ressourcen- schonende Perowskit-Solarzellen

Projekt PeroTec ressourcenschonende Perowskit-Solarzellen
© freepik
Projekt PeroTec hocheffiziente Perowskit-Solarzellen
© Fraunhofer ISE

Die Verwundbarkeit globaler Lieferketten, wie sie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg aufzeigen, verdeutlichen die Notwendigkeit der Energiewende.
Mit der Umstellung von konventionellen zu erneuerbaren Energien steigt auch das Interesse an nachhaltigen Energiequellen. Insbesondere die Photovoltaikindustrie spürt die wachsende Nachfrage der Endverbraucher. Die hierfür benötigten Module bestehen aus Silicium-Solarzellen, die vorrangig in Ost-Asien produziert werden. Dementsprechend lange, umweltbelastende Transportwege relativieren nicht nur die klimapolitischen Ziele, sondern bedingen auch die Abhängigkeit von Zulieferern.

Das Projekt PeroTec der Fraunhofer-Institute IWM, ISE und ISC bietet eine zukunftsorientierte Alternative: den Wechsel von Silicium-Solarzellen zu Perowskit-Solarzellen.

 

Perowskit-Solarzellen: Nachhaltige, lokale Produktion fördert klimapolitische Ziele

Die Herstellung von Silicium-Solarzellen in Ost-Asien erzeugt einen CO2-Fußabdruck von über 60g / kWh CO2-eq – die etwa 10-fache Menge, die die Produktion von Perowskit-Solarzellen in Deutschland bzw. Europa verursachen würde. Der Weg zu einer umweltfreundlicheren Herstellung von Photovoltaik-Modulen führt deshalb über die Rückverlagerung der Produktion. Notwendige Technologien und Prozesse wie beispielsweise Laserstrukturierung, Vakuumbeschichtung und Siebdruck sind bereits etabliert und bieten die Grundlage für den Aufbau effizienter Produktionsprozesse von PeroTec-Modulen in Europa.
Mit der Umkehrung bekannter Herstellungsabläufe, dem »reverse manufacturing«, entsteht die PeroTec-Solarzelle direkt auf Glas: Alle notwendigen Elektrodenschichten werden direkt auf Flachglas gedruckt, die bedruckten Scheiben werden mit Glasloten zusammengefügt, in den Kapillaren zwischen den Glasschichten bleibt ausreichend Raum für den Perowskitabsorber. Der bei Raumtemperatur flüssige Perowskitabsorber wird in das Leermodul eingebracht und anschließend durch Kristallisation in situ aktiviert.

 

Fraunhofer ISC liefert Expertise zur Entwicklung von Glaslot

Für das PeroTec-Projekt ist die Materialkompetenz des Fraunhofer ISC auf dem Gebiet der Glaslote gefragt: Das ISC arbeitet an der Entwicklung der gasdichten Versiegelung der Flachglasscheiben für die Perowskit-Solarmodule. Als Basismaterial für die Flachglasscheiben kommen Kalk-Natron-Glas wie auch Borosilicatglas in Frage. Die verwendeten Gläser geben die Anforderungen an das Glaslot vor, das an den Ausdehnungskoeffizienten des Basismaterials angepasst und mittels Siebdruck aufgetragen wird.
Die Fraunhofer-Institute IWM, ISE und ISC setzen mit ihrem Projekt PeroTec also an verschiedenen Bereichen an, die nicht nur für eine nachhaltige, ressourcenschonende Produktion wichtig sind, sondern auch lokale, deutsche bzw. europäische Industriezweige stärken.