Förderpreis zur Erhaltung historischer Bausubstanz für die Sanierung der »Alten Augenklinik« in Würzburg

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Alte Augenklinik Würzburg 2024
© Fraunhofer ISC
Ausgezeichnet mit dem Förderpreis zur Erhaltung historischer Bausubstanz: Die umfassend sanierte ehemalige Universitätsaugenklinik am Röntgenring.
Förderpreis zur Erhaltung historischer Bausubstanz 2024
© Fraunhofer ISC
Bei der Preisverleihung: Stadtrat Josef Hofmann, Bezirkstagspräsident Stefan Funk, Nicol Gerst und Michael Martin für das Fraunhofer ISC, Stadtbaurat Benjamin Schneider.

In diesem Jahr wurde die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes der ehemaligen Universitätsaugenklinik am Würzburger Röntgenring mit dem »Förderpreis zur Erhaltung historischer Bausubstanz« ausgezeichnet. Die Baumaßnahme war von der Fraunhofer-Gesellschaft für das Fraunhofer ISC durchgeführt worden. Am 1. Oktober 2024 übergab Bezirkstagspräsident Stefan Funk die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung in Schloss Obbach.
 

Insgesamt sechs Denkmäler aus neun Landkreisen und drei kreisfreien Städten werden im zweijährigen Turnus vom Bezirk Unterfranken mit dem »Förderpreis zur Erhaltung historischer Bausubstanz« ausgezeichnet. Die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. hatte im vergangenen Jahr erfolgreich die umfassende und denkmalgerechte Sanierung der ehemaligen Universitätsaugenklinik, in Würzburg bekannt als „Alte Augenklinik“, abgeschlossen. Nun wurde sie für diese gelungene Sanierung ausgezeichnet.

Das historische Universitätsgebäude, das 1901 im neobarocken Stil errichtet wurde, prägt das Erscheinungsbild des Würzburger Röntgenrings. »Wir sind sehr stolz darauf, dass wir dieses städtebauliche Juwel nach über 40 Jahren Leerstand der oberen Stockwerke wieder einer anspruchsvollen wissenschaftlichen Nutzung zuführen konnten. Wir freuen uns über die Anerkennung dafür durch diesen Förderpreis und danken dem Bezirk für diese große Ehre«, so der stellvertretende Leiter des Fraunhofer ISC, Dr. Thomas Hofmann.

Das historische Gebäude wurde von der Fraunhofer-Gesellschaft innerhalb von drei Jahren für das Translationszentrum für Regenerative Therapien des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC zu einem Standort für die Biomedizin-Forschung umgebaut und bietet modern ausgestatteten Raum für Biolabors und Büros für 55 Mitarbeitende. Die Sanierung umfasste die drei Obergeschosse sowie das Dachgeschoss und schloss die Erweiterung des Untergeschosses durch einen unterirdischen Anbau ein. Besondere Maßnahmen beinhalteten die Einrichtung von Laborflächen und Büros sowie die Sanierung der Fassade und der Fenster. Der Mensabetrieb des Studierendenwerks im Untergeschoß des Gebäudes wurde dabei so wenig wie möglich gestört und lief ohne Unterbrechungen weiter.

Historische Elemente wie der stuckverzierte Eingangsbereich, der Terrazzoboden, die geschnitzten Türen und Türstöcke und das großzügige Treppenhaus wurden restauriert, während alle Nutzräume modernisiert und mit zeitgemäßer Labortechnik ausgestattet wurden. Das im Denkmalschutz erfahrene Planungsbüro Kai Otto Architekten, die Bauherrin Fraunhofer-Gesellschaft und das Fraunhofer ISC als zukünftiger Nutzer verfolgten dabei von Beginn an eine Sanierungsstrategie, die bestmöglichen Erhalt, komplexe technische Belange für die zukünftige Nutzung als Bio-Zentrum sowie eine ressourcenschonende und energieeffiziente Bauweise gleichermaßen berücksichtigte. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz ermöglichte dabei gute Lösungen im Interesse sowohl des Denkmals als auch der zukünftigen Nutzer.

Mit dieser Generalsanierung zeigte die Fraunhofer-Gesellschaft, wie denkmalgeschützte Altbauten nachhaltig für zukünftige wissenschaftliche Nutzungen umgestaltet werden können. Anstatt neue Flächen zu versiegeln, wurde das historische Ensemble revitalisiert und auf modernsten technischen Stand gebracht, was ein gelungenes Beispiel für ressourcenschonendes Bauen darstellt.

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